Pet-Talks: Pferd – der Ratgeber-Podcast von DeineTierwelt

So übersteht Dein Pferd die Sommer-Hitze

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Die Wohlfühltemperatur von Pferden liegt zwischen -7 und 25 Grad Celsius, obwohl sie auch bei anderen Temperaturen recht anpassungsfähig sind. Trotz dieser Fähigkeit können zu hohe Temperaturen zu Hitzestress führen, welcher sich in Durchfall, Koliken oder Hitzschlag äußert.

Vor allem dunkle Pferde leiden im Sommer besonders, da das dunkle Fell die Sonnenstrahlen stärker absorbiert. Eine Überhitzung erkennt man beispielsweise an schlecht durchbluteten, fahlen Schleimhäuten, Dehydrierung, erhöhtem Puls und Kurzatmigkeit. Außerdem können Pferde auch an den wenig behaarten Stellen schnell Sonnenbrand bekommen, sprich an Nüstern und unter den Augen. Deswegen sollte man diese Stellen mit Sonnencreme eincremen.

So hilfst Du Deinem Pferd bei Hitze

Um Deinem Pferd bei hohen Temperaturen zu helfen, solltest Du ein paar Dinge beachten. Du solltest die Weidezeit anpassen, sprich Dein Pferd in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden auf die Wiese stellen, falls möglich sogar nachts. Tagsüber sollte es eher im luftdurchlässigen, kühleren Stall stehen.

Vor allem, wenn man auf der Wiese keinen Unterstand hat, sollte man das beachten. Allerdings können die Temperaturen im Stall auch rasant ansteigen, wenn die Sonne auf das Dach oder durch die Fenster strahlt. In solchen Fällen kann ein Ventilator Abhilfe schaffen, um die Luftzirkulation in Gang zu bringen. Wichtig ist dabei natürlich, dass der Ventilator nicht direkt auf das Pferd ausgerichtet ist, dass das Pferd nicht ans Kabel kommt und dass man den Ventilator – wie jedes andere Elektrogerät auch – nicht unbeaufsichtigt oder 24 Stunden angeschaltet lässt.

Der stetige Zugang zu frischem, kühlen Wasser ist grundsätzlich wichtig, doch bei hohen Temperaturen ist es es ein absolutes Muss. Dabei sollte die Temperatur des Wassers zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Beachte vor allem, dass bei über 30 Grad Celsius das Wasser vor allem in den typischen dunklen Kübeln schnell erhitzt. Deswegen nutze lieber – falls möglich – Selbsttränken oder helle Tröge.

Pferde regulieren ihre Körpertemperatur übers Schwitzen, demnach ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Beim Schwitzen verliert das Pferd jedoch nicht nur Wasser, sondern auch Körpersalze, wie Natrium, Kalium und Chlorid. Besteht hier ein Mangel, kann Dein Pferd die Flüssigkeit schlechter im Körper halten. Dann kannst Du mit Salzlecksteinen nachhelfen, aber achte darauf, sie nicht einfach in den Trog zu legen, dann nimmt Dein Pferd zu viel Salz auf.

Auch bei Hitze trainieren?

Vor allem bei Hitze braucht Dein Pferd Bewegung. Natürlich mit angepasstem Trainingsplan, aber um den Kreislauf in Schwung zu halten ist es wichtig, die Pferde locker zu bewegen. Meide dabei die Mittagshitze und lege die Reitzeiten auf die kühleren Stunden des Tages.

Nach dem Ritt solltest Du Dein Pferd waschen, um es vom salzhaltigen Schweiß zu befreien, denn Schweißgeruch zieht zum Einen Fliegen an, zum Anderen können sich durch die Kombination aus Schweißabsonderungen und praller Sonne Bakterien, Pilze und Milben ausbreiten, außerdem brennt der angetrocknete Schweiß wie ein Brennglas auf die Haut der Pferde, wenn die Sonne drauf scheint.

Das Wasser sollte nicht zu kalt sein und beginnen musst Du immer mit den Beinen. Danach kannst Du Dich Stück für Stück weiter nach oben arbeiten. Nach dem Waschen muss Dein Pferd mit einem Schweißmesser abgezogen und trocken geführt werden. Wenn Dein Pferd sehr dickes Fell hat oder eventuell sogar an Cushing leidet, kannst Du es scheren, um ihm Erleichterung zu verschaffen.

Hitzschlag? An diesen Symptome erkennst Du ihn

Sollte es doch einmal zum Notfall kommen und Dein Pferd einen Hitzschlag erleiden, rufe sofort den Tierarzt oder die Tierärztin Deines Vertrauens an. Folgende Symptome können darauf hindeuten, dass Dein Pferd gerade einen Hitzschlag hat: starkes Schwitzen, auch ohne Anstrengung, der Kopf hängt, das Pferd wirkt apathisch, hat einen matten, müden Blick, Koordinationsschwierigkeiten, Taumeln, Appetitlosigkeit, fühlt sich heiß an, verkrampfte Muskeln und ist dehydriert. Während Du auf den Tierarzt wartest, muss Dein Pferd in den kühlen Schatten gebracht und ihm immer wieder kühles Wasser angeboten werden.

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