Pet-Talks: Pferd – der Ratgeber-Podcast von DeineTierwelt

Szenen auf dem Abreitplatz: Alles Rollkur, oder was?

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Als Ausbildungsmethode kommt die so genannte Rollkur im Springreiten, Westernreiten und vor allem bei der Dressur zum Einsatz. Dabei wird das Pferd durch extremen Einsatz der Zügel dazu gezwungen, den Kopf über den Hals in Richtung Brust „einzurollen“, bis sich das Pferd quasi selbst in die Brust beißt.

Somit wird also der Hals durch die übermäßig starke Einwirkung des Reiters auf die Zügel völlig überdehnt und das Pferd zum Senken des Kopfes gezwungen.

Rollkur als Trainingsmethode

Im Jahre 2006 gab es zur Debatte über das Thema Rollkur eine Expertenanhörung, ausgerufen durch die Internationale Reitervereinigung. Diese Runde führte jedoch zu keinem Ergebnis, das sich die Ansicht durchsetzte, bei einer Anwendung der Rollkur durch erfahrene Trainer seien keine wissenschaftliche Beweise greifbar, die Schäden für das Pferd belegen. Eventuell könnten Gesundheitsschädigungen auftreten, wenn unerfahrene Reiter die Rollkur anwenden.

Risiken der Hyperflexion

Beim Einsatz der Rollkur kommt es beim Pferd zu einer Hyperflexion, einer Überdehnung des Halses. Schon dieser Begriff macht deutlich, dass dieser Zustand für das Pferd unangenehm sein muss. Hyperflexion ist nichts anderes, als „…die exzessive Beugung eines Gelenkes, die dazu geeignet ist, Verletzungen herbeizuführen“.

Hierzu zählen zum Beispiel Schmerzen im Maul mit verhärteten Muskelregionen bis in den Rücken durch die starre Überdehnung der Halswirbelsäule zu einer aufgewölbten Position. Die Hauptverletzungsgefahr bei einer Hyperflexion entsteht durch die Einengung der Ganaschen, weiterhin können sogenannte Genickbeulen entstehen, die Vorderhand wird zu stark belastet und im Gegenzug die Hinterhand immer höher gezogen bis sie sich nicht mehr setzen kann.

Zudem leidet der Orientierungssinn der Pferde durch die Rollkur, da die Sicht stark eingeschränkt wird, was für ein Fluchttier wie das Pferd eine absolute Zwangshaltung verursacht welche zu enormen physischen und psychischen Anspannungen führen muss. Aus Sicht des Tierschutzbundes verursacht dieses Ausbildungselement eine Zwangsposition für das Tier in der Art eines Polizei-Griffes, aus welcher sich das Pferd selbst bei Überanstrengung oder Gleichgewichtsproblemen nicht befreien kann.

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